31. Dezember 2021

Silvester

Liebe Leserin, lieber Leser,

egal wo du gerade bist, egal wo du diese Zeilen liest, heute ist der letzte Tag des alten Jahres. Wir sagen, „bye bye 2021“ und lassen die Sektkorken knallen. Das wenigstens ist noch erlaubt, vieles Andere dagegen verboten. 

Einmal sorgt die Coronapandemie dafür, dass große Fanmeilen leer und Silvesterböller still bleiben. Das ist doof, das ist blöd und das mag so recht niemanden gefallen, zu ändern ist das aber trotzdem nicht, ganz im Gegenteil: Es muss sein. 

Die Frage ist nur, wie wir damit umgehen. Gehen wir einfach ins Bett und verzichten wir auf die letzte große Freude im Jahr? Lassen wir den Tannenbaum dunkel, den Fernseher aus und die Küche kalt?

Wir könnten es tun. Es wäre kein Problem und wir könnten hinter dann auch sagen, es sei ganz alleine die Schuld von Corona. Nur ist das auch die Wahrheit? 

Nein, denn Silvester ist, was wir daraus machen. 

Ja, die ganz große Sause darf es nicht geben. Raketen werden nicht fliegen und auch Böller nicht explodieren, aber brauchen wir die eigentlich? 

Wer Haustiere hat, der stört sich schon lange an dem kriegsähnlichen Lärm in der Silvesternacht. Und nicht nur der. Auch wer mal als Soldat in einem Kriegsgebiet war, der kann dem Krach beim Jahreswechsel nicht viel Gutes abgewinnen. So geht es mir übrigens auch. Ja und wer als Flüchtling endlich eine Heimat gefunden hat, der wird sich erschrecken und wundern, wenn wir uns darüber ärgern, auf die „Bombenstimmung“ und den „Bombenlärm“ verzichten zu müssen. 

Also bewerten wir diese Dinge doch einfach mal nicht über. Wir können auch ohne diese Dinge feiern, denn auf der langen Liste des Verzichtens steht eines nicht geschrieben, das Lachen. Von daher, schauen wir den Klassiker und amüsieren wir uns über einen Butler, der ständig über einen Tigerkopf fällt. Das „DINNER FOR ONE“ ist kosten- und virenfrei zu haben. 

Auch ein Spiel mit den eigenen Kindern, dem Partner oder überhaupt der Familie ist nicht untersagt. Heute Abend ist Zeit für die langen und großen Games wie „Risiko“, „Monopoly“, „Schottland Yard“, „Auf Achse“ und Co. 

Ja und wenn wir einfach mal etwas ruhiger werden, Dankbarkeit zeigen, weil wir gesund sind, und mit Zuversicht auf das neue Jahr schauen, dann ist das auch nicht verkehrt. 

Von daher, lade ich euch, lade ich dich ein, bleib wach, verkrieche dich nicht in dein Bett, sondern sei startklar für die letzten Stunden in 2021 und freue dich auf 2022. 

Vielleicht sieht die Welt im nächsten Jahr schon wieder ganz anders aus und wir können feiern wie eh und je. Möglicherweise wollen wir das dann aber auch gar nicht mehr. 

Einen guten Rutsch.


 

30. Dezember 2021

Nicht jetzt

Am 3. Dezember 2021 verstarb der Komiker Mirko Nontschew. Sein Tod machte seine Fans fassungslos und auch viele seiner Kolleginnen und Kollegen reagierten entsetzt über die Nachricht von seinem Ableben. 

Gestern war bei einer großen deutschen Zeitung nun ein Youtube-Video von Kayar Yanar zu sehen. Er spricht darin offen davon, dass er sich über sich selbst ärgert, denn er hätte immer wieder vorgehabt, Nontschew anzurufen und mit ihm zu sprechen. Letztlich getan hat er es aber dann wohl nie.

Hierzu passt ein Gedanke von Martin Luther King. Er sagte einst: „Wie schnell sich ein Nicht jetzt doch in ein Niemals verwandelt“ und er hatte absolut Recht damit. Wir sind großartig darin, Dinge aufzuschieben und ihnen aus dem Weg zu gehen, besonders wenn sie uns gerade mal wieder nicht in den Kram passen. „Wie du willst mich ganz spontan morgen besuchen? Das ist aber schlecht. Nächste Woche wäre mir lieber“, sagen wir und stellen genau dann fest, dass wieder etwas dazwischen kommt und so wird aus dem „Nicht jetzt“ ein „Niemals“. 

Darum warte nicht auf morgen, nicht auf den perfekten Zeitpunkt und nicht darauf, dass es allen passt, wie du dich organisierst, mach das, was dir wichtig ist und was dir am Herzen liegt. Gibt es einen Menschen, den du vermisst? Rufe ihn oder sie an, besuche sie oder ihn und wisse: Der Zeitpunkt ist genau richtig dafür. Es ist nicht immer einfach, aber es ist verdammt wichtig und richtig, es so zu tun.


 

29. Dezember 2021

Die Rolle der Anderen

Gestern berichtete ich euch von der so wunderbaren und tollen Aktion des Arnold Schwarzenegger. Es ging um Dankbarkeit und darum, auch die kleinen Dinge im Leben zu sehen. 

Eine gute Freundin kommentierte meinen Artikel daraufhin mit den Worten, wir sollten die Welt doch wieder einmal mehr mit den Augen der Kinder sehen. 

Sie hat Recht, denn Kinder nehmen uns, unser Handeln und unser Tun ganz anders wahr als wir selbst. Es heißt nicht umsonst, betrunkene Menschen und Kinder würden die Wahrheit kundtun, auch wenn sie uns manchmal nicht gefällt. 

Ich will nun heute Morgen einen Schritt weitergehen und fragen: 

Wäre es nicht oft im Leben gut, wir würden viel mehr unsere Brillen und unseren Blickwinkel gegen den der Anderen tauschen? Gegen die Sichtweise derer, die wir nicht selten viel zu schnell verurteilen und abkanzeln, weil wir selbst sie nicht verstehen?

Wir regen uns über jene auf, die vom Amt leben und Geld bekommen, ohne etwas dafür zu tun. Wie schwer und warum das so ist, das hinterfragen wir jedoch nicht. „Jeder der will, der kann auch arbeiten“, sagen wir, denn wir selbst sind ja nicht in diesem Kreislauf und in dem Hamsterrad, was viel zu oft in den Ruin führt. 

Wir sehen Kinder in einem Laden, die sich nicht benehmen können. Sie sind laut, aggressiv und unerzogen. Die Mutter versucht alles um die Situation zu entschärfen, es gelingt ihr aber nicht. Wir schütteln den Kopf und wundern uns darüber, wie man als Mutter so hilflos sein kann. Aber wissen wir, wie es im Inneren der Frau aussieht, was sie täglich leisten muss und wie sehr ihre eigene Gesundheit bereits Schaden genommen hat? Nein, das wissen wir nicht. Wie sollten wir auch.

Wir beobachten einen Obdachlosen. Er bettelt vor dem Bahnhof und schläft irgendwo in einem alten Schlafsack. Was für ein Leben! Dabei kann es doch jeder anders haben, sagen wir und wieso braucht so ein Typ auch noch einen Hund, denken wir. Aber ist es vielleicht doch nicht so einfach, irgendwo eine Bleibe zu finden. Und ist dieses Tier vielleicht sogar das einzige Wesen, was dem Mann Liebe und Zuneigung schenkt, dem er vertrauen kann?

Anderen Menschen zu verurteilen ist einfach. Sie zu verstehen und sich mit ihrer eigenen Situationen vertraut zu machen, dagegen schwierig. Meine Freundin hat Recht, wir sollten viel öfter unsere Perspektive wechseln und unser eigenes Denken überdenken, denn die Rolle des anderen, sie ist oft viel komplexer und schwieriger als wir glauben. 

 

 

28. Dezember 2021

Arnold Schwarzenegger

Guten Morgen liebe Leserin, guten Morgen lieber Leser,

wie geht es dir heute? Hast du die Festtage gut überstanden? Hattest du ein schönes Fest im Kreise deiner Liebsten oder hast du alleine einen Moment der Besinnlichkeit genossen?

Nach einer kleinen Pause melde ich mich heute bei dir zurück und das mit einer Geschichte, die ich gestern gelesen habe und bei der es um den Schauspieler Arnold Schwarzenegger geht. Der hat sich zum Fest etwas ganz Besonderes einfallen lassen und Menschen ohne einen festen Wohnsitz mit Häusern in einem Wert von 250.000 US Dollar beschenkt. Die Reaktionen im Internet sind darauf allesamt positiv. Daumen gehen nach oben, Herzen werden geteilt, der Wahl-Amerikaner für seine Barmherzigkeit gelobt. Alles prima. Nur einer findet das alles irgendwie gar nicht gut. Er hat sich im Internet Bilder der besagten Häuser angeschaut und vergleicht sie, ich zitiere, "mit einem Gefängnis. Man hat keinen Platz, es gibt keine großen Räume. Wer will schon so leben?“. 

Ja, wer? Er offenkundig nicht, vielleicht aber viele andere, viele die es auf der Straße schon lange nicht mehr aushalten, viele die Angst haben dort überfallen oder gar ermordet zu werden!

Was wir hier sehen und erleben, das nennt man „Undankbarkeit“. Wo andere sich freuen und ihr Glück kaum fassen können, hagelt es von einer Person Kritik. Wenn man schon Häuser verschenkt, dann doch bitte richtig und nicht nur halbherzig. Ganz schön dreist oder?

Aber reagieren wir selbst nicht auch manchmal so? Kennen wir solche Reaktionen nicht auch von unseren Kindern? „Mama, die neuen Pullover sind toll, aber eigentlich wollte ich doch ein iPhone haben“. 

Wie kann man so eine Reaktion vermeiden? 

Ich meine, man kann es schaffen, in dem man sich selbst und auch seine Mitmenschen daran erinnert, was im Leben wirklich zählt. Es sind die Kleinigkeiten. Wenn wir verlernen, auf sie zu schauen, uns über sie zu freuen und sie als etwas Wertvolles anzuerkennen, dann werden wir uns irgendwann auch nicht mehr die großen Geschenke im Leben berühren und begeistern. Außerdem ist jedes Geschenk eine Frage der eigenen Betrachtung. Ja, die Häuser des Herrn Schwarzenegger sind keine Villen und keine Schlösser, aber für den Menschen, der nicht mehr auf der Straße schlafen muss, da sind sie viel mehr als das, nämlich ein echtes und festes Zuhause. Vielleicht das erste überhaupt in ihrem Leben.



20. Dezember 2021

Curt Cobain

Kennst du Kurt Donald Cobain? Er wurde am 20. Februar 1967 in Aberdeen, Washington geboren und verstarb am 5. April 1994 in Seattle. Bekannt und berühmt wurde er als Sänger und Gitarrist der Band „Nirvana“, für die er fast alle Lieder schrieb. Von ihm stammt ein Zitat, was mir an diesem Wochenende in die Hände fiel und ich gerne mit dir und euch teilen möchte. Es lautet: 

„Es ist besser, für den gehasst zu werden, der man ist, als für die Person geliebt zu werden, die man nicht ist.“

Seltsamerweise führt die Webseite, auf der ich die besagten Worte las, die folgende Aussage des Künstlers unter der Kategorie „lustig“. Ich selbst finde sie allerdings alles andere als das. Es sind Gedanken und Überlegungen, die äußerst tiefgründig sind und über die es sich lohnt, einmal nachzudenken.

„Es ist besser, für den gehasst zu werden, der man ist, als für die Person geliebt zu werden, die man nicht ist.“

Wie ist das gemeint? Wie kann und darf man das hier Gesagte interpretieren? 

Von einem anderen Menschen gehasst zu werden ist furchtbar. Wo man uns mit Hass begegnet, wird uns die Liebe verwehrt. Hass ist ein schreckliches Wort. Es schafft auf brutale Art und Weise Klarheit. Es sagt nicht, „ich versuche, mit dir klar zu kommen! Wir werden einen gemeinsamen Weg finden! Wir suchen einen Kompromiss für uns zu erlangen“ Es sagt: „Wir beide, wir haben keinerlei Zukunft. Du und ich, das geht nicht. Ich mag dich nicht nur nicht, ich hasse dich sogar. Du bist gar nichts für mich“. 

Hass ist die Perfektion der Antipathie. 

Trotzdem sagt Kurt Cobain aber: „Es gibt noch etwas Schlimmeres als den Hass. Es ist der Moment, da du selbst dich aufgibst und man dich für eine Person liebt, die du in Wahrheit gar nicht bist“. Noch klarer ausgedrückt sagt er: „Verstelle dich nicht, verforme dich nicht. Lass Menschen dich hassen, weil du ihnen nicht gefällst, aber sei und bleib du selbst“. 

Dazu möchte ich dich mit diesem Text gerne einladen. 

Es war mein Vater, der einst sagte: „Der Mensch ist der größte Schausspieler“. Wir nehmen eine Rolle an, um anderen mit ihr zu gefallen. Aber dabei gefallen wir dem Menschen nicht, der uns am wichtigsten sein sollte, und das sind wir selbst. Viele von uns leben ein Doppelleben, weil sie nicht mit ihrer Familie, ihren Freunden, ihrem Umfeld und ihrer Kultur brechen wollen. Der Homosexuelle verzichtet auf die Liebe seines Lebens, weil er Angst hat vor Demütigung und Verachtung hat. Der Soldat, der im Krieg einen Befehl erhält, der gegen seine eigenen Überzeugungen ist, führt ihn trotzdem aus, weil er denkt, dass er keine andere Wahl hat und es muss. Es gibt viele, viele solcher Beispiele. Auch im künstlerischen Leben findet man sie. Der Sänger Roy Black wird für eine Musik und als ein Sänger verehrt, der selbst nie sein wollte. Er wollte Rockmusik machen und keinen Schlager. Am Ende ist er an seiner eigenen Rolle kaputt gegangen, genauso wie Rex Gildo der immer und immer wieder ein lustiges Lied von einer mexikanischen Feier singen und sich als südländischer Frauenheld präsentieren musste, obwohl er beides in Wahrheit hasste. 

Von daher, verstelle dich nicht, nur um anderen zu gefallen. Wenn Leute dich für das was du bist hassen, dann ist es ihr Problem und nicht deines. Menschen die dich hassen brauchst du nicht. Du kannst über ihnen stehen. Alles ist besser als sich selbst zu verkaufen und zu verraten. 

Es ist besser, für den gehasst zu werden, der man ist, als für eine Person geliebt zu werden, die man gar nicht ist.

 

 

19. Dezember 2021

Komm zur Ruhe!

Nun haben wir schon den 4. Advent. Weihnachten kommt jetzt immer näher und mit großen Schritten auf uns zu. In diesem Zusammenhang schreibt die deutsche Lyrikerin Gudrun Kropp das Folgende:

Die vorweihnachtliche Adventszeit ist eine Möglichkeit, zur Ruhe zu kommen, wäre da nicht der Vorweihnachtsstress.

Sie findet damit klare Worte und spricht das aus, was wir alle und ein jeder von uns selbst so auch erlebt haben und erleben. Die Vorweihnachtszeit, sie soll es uns ruhig werden lassen, eine Besinnlichkeit in unser Haus bringen und uns im Herzen berühren. Wir bauen unsere Krippen auf, lassen Kerzen brennen und schmücken unseren Tannenbaum. 

Wirklich zur Ruhe aber, das kommen wir nicht. Wir hechten von A nach B, von Termin zu Termin, sei es nun beruflich oder privat. Wir machen die Geschäfte unsicher, berauschen uns selbst mit Geschenken und wir zerbrechen uns den Kopf darüber, was wir an den Festtagen eigentlich kochen sollen. 

Wir versuchen, alle und jeden unter einen Hut zu bekommen. Heute München, morgen Hamburg und übermorgen Stuttgart. Dazwischen, aufreibende und frustrierende Nachrichten. Zahlen von an Corona Erkrankten, Impfgegner die zeitvergessen demonstrieren und in Wahrheit gar nicht wissen wofür, dazu Mutationen die uns Angst machen, Geschäfte die für bestimmte Gruppen plötzlich geschlossen bleiben, Autobahnen die völlig überfüllt sind, Paketboten die kein Licht am Horizont sehen usw.

Was für ein Stress. Und wozu das alles? 

Nur damit wir hinter sagen können, wir haben Weihnachten für alle Beteiligten schön und erfolgreich gestaltet. 

Stopp! Mag sein, dass das so ist, aber wo bleiben wir selbst dabei? Wo bleibst du? Hast du nicht auch ein Stück Weihnachten verdient? Daher, komm zur Ruhe. Weihnachten ist das, was du daraus machst. Auch dir wird der Heiland geboren. Halte inne und besinne dich auf das, was wirklich wichtig ist. 

Ich wünsche dir im wahrsten Sinne des Wortes einen ruhigen 4. Advent! 


 

18. Dezember 2021

Kontakt

Gestern klingelte es bei meiner Mutter an der Tür. Sie wartete auf ein Paket und rechnete deshalb fest mit dem Postboten. Als sie jedoch die Tür öffnete, stand da für sie völlig überraschend der Pastor ihrer Gemeinde. „Ich wollte einfach mal so bei dir vorbeikommen, auch wenn du heute keinen Geburtstag hast und es keinen besonderen Grund für einen Besuch gibt“. Meine Mutter war tief berührt und lies ihn freudig hinein. 

Was folgte, war ein längeres Gespräch und ein sehr persönliches Gebet. Die beiden hatten sich über ein Jahr nicht gesehen und der Kontakt mit der Kirche, er war während der Pandemie doch ziemlich rar geworden. Umso schöner war es nun also für meine Mutter, endlich wieder das fast schon verloren geglaubte Band aufnehmen zu können.

Warum aber erzähle ich dir und euch davon?

In den letzten zwei Jahren haben wir alle massive Einschränkungen erlebt. Feste konnten nicht gefeiert werden, Freunde nicht getroffen und geliebte Menschen nicht gesehen. Auch heute und im Dezember 2021 ist das noch schwer. Aber es geht wieder und das bevorstehende Weihnachtsfest, es ist die beste Gelegenheit dafür. 

Wenn du das Gefühl hast, während der Pandemie einen Draht zu einem bestimmten Menschen verloren zu haben, wenn dich das Vermissen nach einer geliebten Seele quält oder du dich gar mit jemanden zerstritten und entzweit hast, springe jetzt über deinen Schatten und mache den ersten Schritt. 

Greife zu deinem Smartphone, schreibe eine Nachricht, sende ein Foto oder rufe einfach an. Glaub mir, du wirst eine Freude für deine Gegenüber sein. Mache es so wie der Pastor meiner Mutter und stehe dazu, du bist gekommen und du meldest dich, ohne einen festen Grund und ohne etwas zu verlangen. Du tust es, weil du einen Menschen lieb hast und ihn vermisst. 

Ich wünsche dir viel Erfolg und ganz tolle Momente dabei! 


 

17. Dezember 2021

Ein Wunder

Hast du manchmal das Gefühl, die ganze Welt um dich herum ist grau und dunkel? Suchst du nach einem Wunder? Heute kannst Teil von einem werden, denn ich zeige dir, was mit Menschen passiert, wenn sie erleben, dass die Welt bunt ist! 

16. Dezember 2021

Früher

Weihnachten kommt mit großen Schritten näher und ich weiß nicht, wie es dir geht, aber für mich ist das Christfest immer auch eine Zeit der Erinnerung. Ich denke an vergangene Tage zurück, daran wie wir früher im Hause meiner Oma feierten und auch wie es war, als mein Vater noch lebte. 

So schön Weihnachten auch ist, gerade im Advent und in der stillen Zeit rund um die Geburt Christi wird uns klar, es gibt Menschen, die uns schrecklich fehlen und die wir wahnsinnig vermissen. So mischt sich in das wunderbare Gefühl der Hoffnung, der Erleuchtung und der Liebe, auch jenes der Sehnsucht, der Einsamkeit und der Trauer. Wie wunderbar Weihnachten doch früher war. Was für glückliche Zeiten wir doch hatten, als Vater noch lebte und Oma noch bei uns war. 

Ja und auch noch lebende Menschen fehlen uns, nämlich jene die Fern der Heimat leben und jene, zu denen wir unseren Kontakt verloren haben. Ein falsches Wort hier, ein Missverständnis da und schon gehen Mutter und Kind getrennte Wege. Man lebt damit und man kommt damit klar, aber an Weihnachten, da schmerzt dieser Stachel plötzlich wieder und sogar mehr als sonst. 

Wie soll man damit umgehen? 

Verbittert auf die Vergangenheit schauen nach dem Motto: Damals, da war die Welt noch in Ordnung, da war alles viel besser und schöner? 

Nein! 

Der richtige Weg ist auch hier der, der Dankbarkeit. Zurückblicken ist erlaubt, darf und muss sein, aber nicht mit Trauer, sondern mit Freude. Schön, dass wir so wunderbare Zeiten zusammen hatten. Schön, dass wir wunderbare Stunden gemeinsam verleben konnten, auch wenn es heute anders ist.

An Weihnachten entzünden wir viele Kerzen. Unser Haus wird hellerleuchtet und erstrahlt. Nimm dir eines dieser Lichter und entzünde es ganz besonders für diejenigen, die dir fehlen, sei es nun, weil sie weit weg sind, weil ihr euch entzweit habt oder weil sie nicht mehr unter uns sind. 

Lass das Licht für sie und dich leuchten, als ein Zeichen, dass diese Menschen weder vergessen noch ungeliebt sind. Ganz im Gegenteil. Sie sind immer noch da und mit uns. Ihr Bild und ihre Liebe, wir tragen sie im Herzen!  

Ich wünsche dir den richtigen Umgang und ein Licht der Liebe!


 

15. Dezember 2021

Oh Tannenbaum

Hast du schon einen Tannenbaum? Wir haben unseren gestern aufgestellt. In diesem Jahr ist er zum ersten Mal künstlich. Er kommt nicht von Wald oder Feld, er wurde in einem Paket zu uns geschickt und aus dem Lager eines großen Online-Shops. Ihn aufzustellen ging schnell und einfach. Er wurde aus zwei einzelnen Teilen zusammengesetzt und war fertig. 

Meine Mutter musterte ihn mit skeptischen Blicken. Klein und schlank kommt er daher. Kein Vergleich zu den großen und breiten Tannen die über die Jahre bei uns schon Einzug gehalten hatten. „Irgendwie bin ich fast ein wenig enttäuscht“, sagte sie, als sie ihn so fertig vor sich sah. 

Mir aber gefiel und gefällt er gut. Er steht wie ein kleiner Gast in unserem Wohnzimmer, so als wollte er uns sagen: „Schaut mal her, es ist so weit. Weihnachten steht vor der Tür. Ich bin da!“

Die Einwände meiner Mutter, ich kann sie trotzdem verstehen. Es ist schon ein Unterschied, ob es in der Wohnung nach „Nordmann“ riecht und man nicht mehr durch die Türe passt, oder ob sich ein Etwas in unser Heim verirrt, was ein Christbaum sein möchte, es in Wahrheit aber gar nicht ist.

Nur, wer entscheidet das eigentlich? Sind es nicht wir selbst, die den Geist von Christi Geburt mit all seinen Lichtern in unser Haus lassen? Beginnt Weihnachten nicht tief in unseren Herzen und alles andere ist nur Beiwerk?

Löst man sich von bestimmten Vorurteilen und macht man sich selbst dazu bereit, dann reicht schon eine kleine Kerze um es Licht werden zu lassen. Wenn ich über den Flur laufe, dann fällt mein Blick ganz automatisch ins Wohnzimmer und ich habe wie von selbst ein Lächeln auf den Lippen. „Da ist unser kleiner Freund“, sage ich zu mir selbst. Er steht da, darauf wartend, dass es endlich Weihnachten ist, und ich sage nochmal, er schaut dabei aus, wie ein kleiner Gast, der uns an das wichtigste Fest des Jahres erinnert. 

Weihnachten ist, was wir daraus machen, was du daraus machst. Von daher, mache dich bereit und lasse den so wunderbaren Geist des Christfestes dein Herz berühren, ganz egal, wie groß, wie echt oder wie hell deine Bäume, deine Kerzen oder deine Pyramiden sind. Wichtig ist, dass du im Herzen eine echte Freude spürst und empfindest, denn Weihnachten kommt auch zu dir. Ich wünsche dir, dass du es fühlen und du dich von dieser herrlichen Zeit inspirieren lassen kannst.

 

 

14. Dezember 2021

Dankbarkeit

Am Sonntag habe ich dir von meinem Geburtstag, meinen Eltern und von meiner Mutter erzählt. Ich habe dir berichtet, dass ich an meinem Ehrentag nicht nur mich selbst feiere, sondern auch denen gedenken, die mich zu dem gemacht haben, was ich heute bin. Was wäre aus mir geworden, hätte ich meine Mutter und meine Eltern nicht gehabt.

„Dankbarkeit“ ist hier das entscheidende Stichwort und darum geht es für mich auch an Weihnachten. 

Bis zum Christfest ist nun nicht mehr weit. Die meisten Geschenke sind bereits gekauft und lagern nun in unseren Schränken. Mancher Gabentisch erinnert an das reinste „Scharafenland“. Dutzende Pakete liegen dich an dicht. Es gibt Wäsche, Spielzeug, teuere Elektronik und vieles mehr. 

Aber geht es wirklich darum? Ist das der wahre Sinn von Weihnachten? Ein sehr guter Spruch hierzu ist folgender: „Am Heiligen Abend geht es nicht um die Anzahl der Geschenke, sondern um die Menschen mit denen wir gemeinsam am Tisch sitzen“. So ist es und zu Zeiten einer schweren Pandemie wird uns dieses vielleicht so deutlich wie nie. Geschenke sind ersetzbar. Das hochwertige iPad, ich kann es bereits nach wenigen Monaten austauschen und gegen ein neues ersetzen. Materielle Dinge sind vergänglich. Menschen dagegen sind es nicht. Sie sind einzigartig und oft erkennen ihren wahren Wert erst dann, wenn sie nicht mehr unter uns sind. Noch einmal Weihnachten bei Oma feiern, noch einmal nach einem Geschenk greifen und es einem Vater geben. Ach wie schön wäre das und doch ist es unmöglich.

Darum, lade ich dich und euch ein, Weihnachten nicht als berauschtes Fest der so großen und riesigen Geschenke zu feiern, sondern auch als einen Moment der Stille, der Ruhe, des Friedens und der Dankbarkeit. Überlegst du, ob du an Weihnachten zu deinen Großeltern fahren sollst oder nicht? Zweifelst du daran, dass ein Anruf bei deiner Tante eine Freude auslösen könnte? Tue es ich nicht. Schaue auf die Menschen und erfreue dich an ihnen. Danke ihnen für ihre Liebe und sei glücklich sie zu haben, denn genau darum geht es an Weihnachten. 

Ich wünsche dir einen schönen Tag.


 

12. Dezember 2021

Geburtstag

Heute ist ein ganz besonderer Tag für mich. Wir feiern den dritten Advent und ich ganz persönlich meinen Geburtstag. Eine große Feier wird es deswegen jedoch nicht geben. Zu Zeiten von Corona wäre sie absolut fehl am Platze und ich fände sie auch nicht wirklich passend.

Hast du dir schon einmal darüber Gedanken gemacht, wie paradox ein Geburtstag bis Weilen ist? 
Wir lassen uns reich beschenken, tischen auf, lassen es uns gut gehen und zelebrieren uns selbst.

Für ein Kind ist der Geburtstag ein Highlight. Es steht für 24 Stunden im Mittelpunkt von allem. Es darf länger aufbleiben, Freunde einladen und einfach mal nur glücklich sein. Herrlich. Auch ich habe das immer geliebt und es gibt absolut gar nichts, was dagegen spricht. Ganz im Gegenteil, jedes Kind hat einen tollen Geburtstag verdient.

Allerdings sieht man die Dinge als Erwachsener dann doch etwas anders, zumindest ich, denn ich frage mich: Sind es wir wirklich wir, bin wirklich ich es, der heute ein Geschenk verdient hat? Sollte es nicht viel mehr ein ganz anderer Mensch sein, der gefeiert werden müsste?

Ich habe mir schon als junger Mensch angewöhnt, meinen Eltern eine rote Rose zu meinem Geburtstag zu überreichen, denn seien wir mal ehrlich, was wären wir und was wäre ich ohne meinen Vater? Was wäre ich noch viel mehr ohne meine Mutter? 

Sie war es, die mit mir für die Schule lernte und mir beibrachte, dass diese wichtig für mein Leben ist. Sie war es, die mich bei einem Schwimmkurs anmeldete und sie war es, die mir das Schreiben und die Freude daran zeigte. Sie gab mir ein Zuhause, erzog mich viel Herz und mit einer unglaublichen Liebe. Sie kochte für mich und kümmerte sich um meine Wäsche. Sie war für mich da, wenn ich krank war, und sorgte sich um mich, wenn ich des Abends nicht alleine in mein Bett wollte. Durch sie lernte ich Jesus Christus, die Baptistengemeinde und die Bibel kennen. 

Was also, so frage ich mich und das besonders an meinem Geburtstag, wäre ich ohne meine Mutter, ohne meine Eltern? Auch von meinem Vater könnte ich viele solcher Dinge aufzählen, die mich geprägt und geformt haben.

Geburtstag heißt für mich, nicht nur sich beschenken lassen, nicht nur auf sich selbst schauen, sondern auch denen danken, die mich zu dem gemacht haben, was ich heute bin. Ohne unsere Eltern würde es uns nicht geben. Vergessen wir das nie. In diesem Sinne und von ganzem Herzen:

Mama, ich danke dir!
 

11. Dezember 2021

Winston Churchill

Auf der Suche nach einem neuen Zitat für dich sind mir Worte von Winston Churchill in die Hände gefallen. Churchill war englischer Premierminister während des Zweiten Weltkrieges und gilt als der bedeutendste englische Politiker des 20. Jahrhunderts. Ich bin mir sicher, du hast im Fernsehen, in Büchern oder auch im Internet schon einmal ein Bild von ihm gesehen.

Churchill war ein charismatischer Mensch und er sagte einst das Folgende:

„Die Kunst ist, einmal mehr aufzustehen, als man umgeworfen wird“.

Lass diese Aussage einfach mal für einen kurzen Moment auf dich wirken. 
Was sagst du dazu? Was hältst du von ihr?

Nun. Zweifelsohne ist sie richtig. Aber, betrachtet man Churchills Worte genauer, dann stellt man fest, es steckt viel mehr in ihnen, als man zunächst denkt und auf den ersten Blick sieht.

Churchill ist Politiker in einer Zeit, da die Welt in Schutt und Asche liegt. Es ist Krieg und die Menschen haben Angst vor der Zukunft. Große Staatsmänner ringen um Frieden und darum, wohin sich die Geschichte der Menschheit entwickeln soll. Wer hier dem Druck der Zeit standhalten will, der muss innere Stärke und Führungskraft besitzen. So auch Churchill und ganz ohne Frage besitzt er diese beiden so wichtigen Fähigkeiten. Trotzdem sagt er aber: „Du darfst fallen!“, „Du darfst auch mal schwach sein“, „Du hast das Recht, einfach mal zu sagen, du kannst nicht mehr“. Hinzufallen ist keine Stärke, aber auch keine Schwäche. Die Stärke, so führt er fort, ist es, sich wieder hochzuziehen und einmal mehr aufzustehen als man umgeworfen wird. Wie Recht er damit doch hat.

Wir alle kennen diese Momente, in denen wir nicht mehr wollen, in denen unsere Energien schwinden und in denen wir erschöpft zu Boden sinken. Auf einmal macht alles keinen Sinn mehr. Wir haben keine Lust, keine Kraft und keinen Willen. Wir fallen zu Boden und verkriechen uns. Schwer ist das nicht. Es ist auch kein Fehler, es ist menschlich. Wichtig ist aber, dass man nicht dort unten und auf der Stufe des Missmuts verweilt. „Sei stark und ein Künstler“, sagt Churchill und er meint damit sehr wahrscheinlich, dass wir ein Lebenskünstler sind. Wenn du nicht mehr kannst, dann halte inne, gönne dir eine Pause, falle, aber bleib nicht sitzen, sondern stehe wieder auf, so schwer das auch ist, denn das Leben geht weiter. Es bleibt nicht stehen und wartet auf dich. Von daher denke immer daran:

„Die Kunst ist, einmal mehr aufzustehen, als man umgeworfen wird“.
 

 

 

10. Dezember 2021

Positiv  denken

Als ich kürzlich einem guten Freund von den „Gedanken zum Tag“ erzählte, hörte dieser mir aufmerksam zu. Er lachte und meinte dann: 

„Finde ich eine klasse Sache, so eine gute Laune Seite kann man in der heutigen Zeit wirklich brauchen“.

Ich gebe zu, über diese Reaktion musste ich erstmal einen Moment nachdenken! Irgendwie hatte ich mit ihr so nicht gerechnet und irgendwie verkennt sie auch das, um was es mir hier eigentlich wirklich geht. Allerdings glaube ich, dass viele Leute tatsächlich so denken, wie es auch mein Kumpel tat und tut. Jemand, der sich mit sich beschäftigt, auf Zitate hört und von einem positiven Denken spricht, der kennt keine Probleme, keine negativen Gedanken und keine Traurigkeit mehr. Aber ist das auch wirklich so?

Nein!

Diese Seite verspricht keinen unendlichen Spaß. Ehrlich gesagt ist sie nicht einmal witzig. Sie gaukelt auch niemanden vor, auf ewig „gute Laune“ zu haben. Wie könnte sie das? Schlechte Momente und Augenblicke gehören zu unserem Leben dazu. Wie sagte schon mein Vater, nur wer das Dunkel eines Schwarz kennt, der weiß auch, wie herrlich das Bunt ist.

Nein, ich bin kein Lebensexperte und auch kein Clown. Ich habe bei Weitem nicht nur gute Tage und renne permanent mit einem übertriebenen Grinsen durch die Gegend. Das möchte ich auch gar nicht. Dass, ich Tage unterschiedlich bewerte, das liegt daran, dass ich ein Mensch und keine Maschine bin. 

Wir alle sind Menschen und wir alle reagieren auf bestimmte Ereignisse unterschiedlich. Wir haben eben nicht nur ein Herz und damit einen Motor in unserem Körper, wir besitzen auch sowas wie eine Seele und nur durch sie können wir fühlen.

Wenn du also hoffst, hier den Weg zu deinem ultimativen Glück zu finden, dann muss ich dich enttäuschen. Ich würde mir niemals anmaßen, dir einen solchen hier in Aussicht zu stellen und zu behaupten, ich könne dir dieses zeigen! Ich kann es nicht und sehe darin auch nicht die Aufgabe dieser Seite. 

Aber, ich lade dich ein über dein Leben, das Leben im Allgemeinen und über uns Menschen nachzudenken. So kannst du mit einem anderen Blick auch eine neue Einstellung zu gewissen Dingen finden. Mir geht es darum, deinen Geist friedvoll zu halten und eine bejahende Grundeinstellung zum Leben zu erreichen! Positiv zu denken, bedeutet nicht, dass du immer gute Laune hast, es bedeutet lediglich, dass du dir an schlechten Tagen bewusst machst, dass es auch wieder gute Tage geben wird.

Von daher: Denke positiv! 


 

9. Dezember 2021

Worte des Buddha

Der heutige Artikel lädt dich dazu ein, auf eine Weisheit des Buddhas zu hören und über sie nachzudenken. Sie lautet wie folgt.

Verweile nicht in der Vergangenheit, träume nicht von der Zukunft. Konzentriere dich auf den gegenwärtigen Moment.

Was denkst du darüber? Was hältst du von diesen Worten? Geht es dir wie den meisten Menschen, dass du sagst, „das ist doch völlig logisch“.

Verweile nicht in der Vergangenheit, träume nicht von der Zukunft. Konzentriere dich auf den gegenwärtigen Moment.

Schwer zu verstehen ist das nicht und Sinn macht es auch. Es wird wohl kaum jemanden geben, der dass bestreitet. Sich daran zu halten ist aber trotzdem nicht einfach. Ganz im Gegenteil, wenn wir ehrlich sind, dann ist unser Blick nur selten auf das Jetzt und hier fokussiert.

Besonders im Alter schauen wir verstärkt zurück, hinterfragen uns und unser Leben. Wie wäre es wohl verlaufen, hätten wir uns nicht in diesen einen Menschen verliebt, wären wir nicht so spät noch Vater geworden, hätten wir nicht unsere Heimat verlassen, wären wir nicht diesem einen Jobangebot gefolgt und hätten es angenommen?  

Wir halten Rückschau und werden dabei sentimental, besonders wenn wir der Meinung sind, unser Leben hätte auch ganz anders und viel besser sein können. Was hätte ich alles haben können, fragen wir uns. Wie oft habe ich mich für andere Andere im Verzicht geübt, wollen wir wissen und es fällt uns schwer, darauf zu antworten, sitz der Stachel dieser vermeidlich einfach Fragen doch ganz tief in unserem Herzen und liegt er uns in Wahrheit doch wie ein riesiger Stein auf der Seele, immerhin leben wir nur einmal.

In unseren Träumen schauen wir nach vorne. Unser Kopf ist voll mit interessanten und spannenden Plänen. Wir sind reich an neuen Vorhaben und Zielen. Gleich morgen legen wir los. Noch einmal schlafen und wir beginnen ein neues Leben. Vorher aber analysieren und bewerten wir das alles noch einmal ganz in Ruhe und ja, wenn wir dann erst übermorgen anfangen, ist es doch auch ok. Es wird deswegen schon nichts schiefgehen. Unsere Zukunft will wohl überdacht sein. Niemand drängt uns zu irgendwas, also von daher, erst einmal durchatmen. Wenn wir Haus erst im nächsten Monat bauen, dann ist das halt so. Das ist doch nicht schlimm. Bloß keinen Stress. Wir sehen die Dinge doch schon vor uns. Also nicht nervös werden jetzt, immerhin leben wir nur einmal.

Und jetzt? Kommt dir das hier Beschriebene bekannt vor? Wir denken viel zu oft an das, was einmal war, und ärgern uns über verpasste Gelegenheiten. Wir schauen viel zu oft nach vorne und reden nur von morgen, statt das heute zu sehen. Dabei liegt die Antwort direkt vor unseren Augen. Sie wurde auch in diesem Text schon mehrfach erwähnt: Wir leben nur einmal. Von daher konzentriere dich auf das jetzt, nicht auf das Gestern und auch nicht auf das Morgen!

Verweile nicht in der Vergangenheit, träume nicht von der Zukunft. Konzentriere dich auf den gegenwärtigen Moment. 

 

 

8. Dezember 2021

Mitmenschen

Heute geht es wieder einmal um unsere Mitmenschen und um unseren Umgang mit ihnen. Wir sind jeden Tag darum bemüht, es ihnen recht zu machen und streben danach, möglichst vielen zu gefallen. Anerkannt und angesehen zu sein, akzeptiert und respektiert zu werden, das ist ein Ziel welches wir immer wieder aufs Neue verfolgen. Wir geben alles dafür.

Gelingt es uns nicht, sind wir schockiert, traurig und frustriert. „Was habe ich getan, dass sie mich nicht mag!“, fragen wir uns. „Wieso kann er mich nicht einfach nur lieb haben“, denken wir, wenn wir wieder einmal auf Antipathie und Ablehnung stoßen. Es kann doch nicht so schwer sein, alle Menschen glücklich zu machen und sie anzusprechen!

Das stimmt. Schwer ist es nicht. Es ist viel mehr als das. Es ist unmöglich, denn egal was wir tun, wir werden es nie allen recht machen können und wir werden nie wirklich jeden von uns überzeugen. Das müssen wir aber auch gar nicht. Wenn wir ernsthaft versuchen, das zu erreichen und danach zu streben, dann ist unser Kampf bereits verloren, bevor wir ihn überhaupt gekämpft haben.

Mache dir dazu folgende Dinge klar:

1. Es geht nicht darum, anderen zu gefallen. Es kann und darf nicht unser Ziel sein, es jedem Recht machen zu wollen. Wir müssen uns selbst gefallen und wir müssen selbst mit uns zufrieden sein, nur das zählt und das hat nichts mit Egoismus zu tun.

2. Wir sollten uns nicht um diejenigen mühen, die uns ablehnen, sondern um jene die uns ihre Sympathie und ihr Herz schenken! Um sie zu kämpfen lohnt sich.

3. Diejenigen die uns nicht mögen sind nicht das Maß der Welt. Wir sollten sie nicht höher heben und stellen als sie es wirklich auch sind. Hierzu gibt es ein wunderbares Zitat: „Stell dir vor, du bist eine Farbe. Du wirst nicht jedem gefallen, aber es wird immer jemanden geben, dessen Lieblingsfarbe du bist.

4. Es ist falsch zu denken, dass wir jemals etwas schaffen werden, was von allen geliebt und als richtig bezeichnet wird. Auch hierzu ein Zitat: Wir können es nie jedem recht machen, selbst wenn wir über das Wasser laufen könnten, würde irgendwer uns fragen, ob wir zu blöd sind zu schwimmen!

Ich wünsche dir einen richtig tollen Tag. Mach dich frei von den falschen Gedanken und verkehrten Zielen. Kämpfe an der richtigen Front und um die wichtigen Menschen in deinem Leben.

 

7. Dezember 2021

Panikmodus

Bei Facebook und anderen sozialen Netzwerken kursiert aktuell ein spannendes und bewegendes Comic-Bild. Es zeigt einen Mann, der vor seinem Fernseher sitzt und die Nachrichten schaut. Diese machen ihm ganz offensichtlich Angst, denn seine ganze Haltung ist von großer Furcht geprägt. „Was wir gegen Panik tun können!“, steht über dem Bild, das zweigeteilt ist und auf der linken Seite die beschriebene Szene zeigt, während man auf der rechten Seite sieht, wie der Mann das TV Gerät nun einfach abschaltet.

Was sagst du dazu? Was geht dir dabei durch den Kopf?

Ich habe Journalismus studiert. News und Medien haben mich schon immer interessiert und begeistert. Das ist auch heute noch so. Eigentlich müsste ich also rebellieren und meiner eigenen Zunft zur Seite stehen, denn so geht das doch nicht. Nur weil wir keine Nachrichten mehr schauen, sind die schlechten Meldungen deswegen nicht weg oder gar verschwunden. Sich zu informieren und das aus möglichst sicheren Quellen, das ist wichtig, denn nur so wissen wir auch, was auf und in der Welt wirklich passiert.

Allerdings gibt es heute immer mehr Menschen, die sich so verhalten wie der Mann auf dem Bild. Warum ist das so?

Die Medienlandschaft hat sich in den letzten Jahren massiv verändert. Gab es früher nur wenige, aber feste Nachrichtensendungen, so sind es heute immer mehr Informationsangebote, die auf uns ein- hämmern und niederregnen. Wir werden mit Nachrichten nicht mehr versorgt, sondern regelrecht verseucht, denn es scheint so, als seien diese plötzlich überall. 

Vermeidlich wichtige Informationen kommen direkt per Benachrichtigung auf unser Smartphone oder Tablet. Angebliche „Breaking-News“, früher echten Eilmeldungen vorbehalten, laufen heute mehrfach täglich bei Facebook und Co. auf. Wenn wir wollen, können wir uns sämtliche Schlagzeilen auch noch per Mail oder WhatsApp senden lassen und am Fernsehgerät? Da endet eine Ausgabe der Nachrichten und auf einem anderen Sender beginnt zur gleichen Zeit eine neue. 

Wenn wir versuchen, das alles zu konsumieren, dann geht es uns wirklich wie dem Mann auf dem Bild. Wir werden zu Gefangenen einer bisweilen aggressiven Medienwelt, für die wir einfach nicht gemacht sind und die uns ganz enorm überfordert.

Von daher: Schaue Nachrichten! Informiere dich! Es ist wichtig, gut und richtig, wenn dieses tust, aber achte darauf WAS du konsumierst und WIE VIEL.

Suche dir einen Ausgleich. Nimm dir Auszeiten von Smartphone, Tablet, PC und TV, auch wenn es dir schwerfällt. 

Wenn du bestimmte Szenen und Bilder nicht ertragen kannst, schalte um und finde zu ihnen einen effektiven Gegenpol. Mit moderner HD und 4K Technik kannst du heute Dokumentationen in einer atemberaubenden Qualität sehen. 

Wenn dir die Nachrichten vermitteln, dass alles auf der Welt schlecht und böse ist, schau dir genau sie an, denn zeigen und beweisen dir, dass es auch das Gegenteil gibt. Wir leben und wohnen auf einem wunderschönen Planeten! Nur haben wir dafür allzu oft keinen Blick, da wir auf negative Meldungen fokussiert sind.

Spürst du, dass dich eingehende Meldungen verängstigen und belasten, so schalte deine Benachrichtigungen für bestimmte Medien ab und aus. Du hast in der Hand, was dich erreicht, womit du dich beschäftigst und was Einzug in dein Leben hält.

Ich wünsche dir, dass du deinen Weg findest, denn Nachrichten sind wichtig, aber es gilt für sie, so wie für alles im Leben der Hinweis: „Bitte nur in Maßen“

 
 

6. Dezember 2021

Nikolaus

Heute ist der 6. Dezember. Das heißt, die Kindern feiern Nikolaus. Bereits gestern Abend haben sie ihre Schuhe geputzt und vor die Tür gestellt, natürlich verbunden mit der Hoffnung, sie am heutigen Montag reichlich gefüllt zu bekommen.

Während der Weihnachtsmann eine reine Erfindung der amerikanischen Werbeindustrie ist, gab es den Nikolaus wirklich. Er lebte 300 Jahre nach Christus in der Stadt Myra (heutige Türkei) und war dort Bischof. Als dieser setzte er sich besonders für Schwache, Arme und Kinder ein. In vielen Ländern gilt er deshalb als Heiliger. Kirchen gedenken ihm, Orte tragen seinen Namen und Menschen sind nach ihm benannt.

Um den 6. Dezember, den angeblichen Todestag des Bischofs, ranken sich viele verschiedene Mythen und Bräuche. In einer Sache sind sie sich aber alle gleich:

Sie schenken Hoffnung!

Ist das nicht ein wunderbarer Gedanke, denn die Kinder da haben?

Da kommt jemand und beschenkt mich. Ich muss nichts dafür tun. Von mir wird keine Gegenleistung erwartet. Egal was passiert, der Nikolaus er kommt, und er füllt meine Schuhe. Das ist doch einfach wunderbar! Und diese Gewissheit schenkt nicht nur Süßes, sie spendet Sicherheit und Vertrauen. Auf den alten Mann kann ich mich voll und ganz verlassen.

Sicherheit, Vertrauen, Hoffnung – was für große Worte in einem Jahr, das einmal mehr völlig auf den Kopf gestellt scheint und in dem nichts mehr so ist, wie es einmal war. Das Lächeln im Gesicht ist einer Maske gewichen, Weihnachtsmärkte wurden auf und wieder abgebaut, Besuche sind zum Teil nur begrenzt möglich und ob wir gemeinsam mit unserer Familie das Fest der Liebe feiern können, selbst das ist nicht zu 100% sicher.

Das, was Corona uns auch 2021 genommen hat, das ist so einschneidend, so groß und so gewaltig, dass es nicht wenigen von uns wirklich Angst macht! Urplötzlich ist das Leben einsam geworden. Gemeinsam im Bistro einen Kaffee trinken oder mit den besten Freunden essen gehen, das geht nur unter strengen Auflagen oder mancherorts auch schon wieder gar nicht mehr.

Wir fühlen uns hilflos und ohnmächtig, wissen nicht wie wir mit alle dem noch umgehen und was wir dagegen tun sollen. Wie auch? Eine Pandemie haben wir alle noch nicht erlebt! 

Was also können wir machen?

Nun, vielleicht ist es wirklich der Nikolaus, der uns hier helfen kann! Als Kirchenmann steht er für die christlichen Werte in unserer Gesellschaft und für einen Charakter den wir auf uns selbst übertragen können!

Der Nikolaus schaut auf die Schwachen, tun wir es ihm nach. 

Stellen wir unseren eigenen Egoismus doch einfach mal hinten an. Blicken wir auf das Ganze statt nur auf uns. Halten wir Abstand, tragen wir Maske. Ein kleines Opfer kann viel bewirken, um die zu schützen, die schwach sind.

Haben wir ein offenes Ohr für diejenigen, die sich vor unseren Augen verändern, die an der eigenen Einsamkeit zu Grunde gehen. Immer Menschen leiden an Depressionen, fühlen sich unwichtig und nicht gebraucht. Wir sollen körperliche Kontakte in engen Räumen meiden, nicht aber virtuelle. Greifen wir zum Telefon, rufen wir die an, die wir viel zu lange schon nicht mehr gesprochen haben. Folgen wir dem Nikolaus und schenken wir einen Moment der Freude.

Seien wir für die da, die in ihrem eigenen Heim Hass, Zerstörung und Gewalt erleiden müssen. Nicht jede Beziehung verkraftet einen neuerlichen lokalen Lockdown oder ein erneutes Homeoffice. Es ist schwer, hier mutig zu sein und einzugreifen, doch auch das rettet am Ende ein Leben!

Der Nikolaus schaut auf die Armen, tun wir es ihm nach.

In vielen Familien wird auch in diesem Jahr das Weihnachtsfest kleiner ausfallen. Die große Gans, die so saftigen Knödel und den würzigen Apfelrotkohl, man wird sie auf manchem Tisch vergebens suchen. Wünsche können nicht erfüllt werden, eine teure Tanne nicht angeschafft, denn Kurzarbeitergeld, Arbeitslosigkeit und Stillstand haben das Leben aus der Bahn geworfen. Schauen wir nicht weg, sondern hören und sehen wir, wo wir helfen können. Einfach mal eine Freude machen, ohne dafür etwas zu erwarten, das ist Weihnachten.

Der Nikolaus schaut auf die Kinder, tun wir es ihm nach.

Die kleinsten und jüngsten in unserer Gesellschaft sind genauso von Corona betroffen wie wir, vielleicht sogar noch mehr. Sie müssen Kontakte reduzieren, Maske tragen, Abstand halten, sich testen und impfen lassen, erleben ein Weihnachten, wie sie es bisher nie kannten und wissen, nicht wie lange ihre Schule noch geöffnet ist. Treffen mit Lehrern und Klassenkameraden finden schon jetzt manchen Ortes nur noch online statt. Smartphone und Tablet werden zu treuen Begleitern, zu Freunden von den wir früher sagten, man solle ihren Konsum nur begrenzt genießen.

Haben wir Zweifel an Weihnachten? Überlegen wir ob wir feiern sollen oder nicht? Tun wir es, unsere Kinder haben es verdient und wir selbst auch.

Heute ist Nikolaus und ein Tag, der viel mehr ist als nur eine Tafel Schokolade in einem Schuh. 

Er ist ein Tag der Hoffnung!


 

5. Dezember 2021

Heidenangst

Nun also dürfen wir schon die zweite Kerze entzünden und uns an ihr erfreuen. Heute ist Sonntag, der 2. Advent 2021. Ich grüße dich, wo auch immer du gerade bist, ganz egal ob du diesen Text liest oder in dir anhörst.

Lass ihn mich mit ein paar kurzen und persönlichen Worten beginnen. In den letzten Tagen und Wochen habe ich einen für mich völlig unerwarteten und wahnsinnig positiven Zuspruch zu meiner Seite erhalten. Dafür möchte ich hier und heute einmal von ganzem Herzen „danke“ sagen. Ich freue mich, wenn dir meine Zeilen gefallen und ich dich mit ihnen berühre. 

Es ist mir eine Ehre, für dich und euch zu schreiben.

Jetzt lautet die Überschrift für den heutigen Tag „Heidenangst“ und da mag sich so manch einer fragen, was das denn mit dem Advent und der Vorweihnachtszeit zu tun haben soll. 

Muss sowas ausgerechnet heute sein? 

Müssen wir unbedingt an einem erleuchteten Tag wie diesen über die Angst sprechen?

Vielleicht beginnen wir einfach mal damit, den hier vorliegenden Begriff genauer zu betrachten und ihn zu definieren. Wir alle kennen ihn. Wir alle haben ihn schon einmal gebraucht. „Ich muss heute vor meiner Arbeitskollegen sprechen und davor habe ich eine Heidenangst“.

Die „Heidenangst“, das ist im allgemeinen Sprachgebrauch eine sehr große Form der Furcht. Wir haben nicht nur Angst, wir haben eine riesige Angst, eine Heidenangst. Wörtlich übersetzt bedeutet es sehr wohl aber etwas ganz anderes. 

Hast du darüber schon einmal nachgedacht?

Der Heide, das ist im christlichen Sinne ein Mensch, der nicht an Gott glaubt und sich zu keiner Religion dazugehörig fühlt.

Wir beschreiben hier also keine undefinierte Angst, sondern wir benennen sie sehr genau und meinen damit die Furcht jener Menschen, die nicht gläubig sind.

Nun habe ich in den vergangenen Tagen mehrfach versucht, in meinen Texten dazulegen und darzustellen, wie wir den Advent und Weihnachten für uns einordnen können und da fällt mir gestern, ganz durch Zufall ein Zitat von Peter Hahne in die Hand. Du kennst ihn vielleicht. Er war als Journalist lange für das ZDF tätig und ist heute erfolgreicher Autor und Christ. Er beschreibt den Advent so:

Advent heißt: Aus Heidenangst wird Christusfreude.

Wie meint er das? 
Was will er uns mit dieser Erklärungen sagen? 
Was soll das bedeuten?

Advent heißt: Aus Heidenangst wird Christusfreunde.

Ich habe lange über dieses Zitat nach gedacht und bin für mich zu folgender Deutung gekommen:

Das ganze Jahr hindurch folgen wir unseren Wegen. Wir erledigen unsere Aufgaben und tun das, was wir tun müssen. Gott spielt dabei eine nur untergeordnete Rolle, es sei denn, wir sind wirklich im Herzen Christen. Aber auch dann, wegen wir durchaus ab, geben uns dem Stress hin und halten nur selten inne. Wenn überhaupt kommen wir nur mal am Sonntag zur Ruhe und da bleiben wir dann gerne auch mal länger im Bett als gleich wieder direkt los und in die Kirche zu laufen.

Der Heide, der ohnehin nicht glaubt, kommt erst gar nicht auf die Idee, seinen freien Tag zu opfern. Warum sollte er auch?

Tja und dann kommt der Advent, es beginnt die Vorweihnachtszeit und sie kehrt ein, wie wir es in einem alten Lied singen, in nahezu jedes Haus. Lichter erstrahlen in den Fenstern. Kerzen brennen auf unseren Tischen und auf einmal fällt uns ein, da war doch noch was!?

Wenn wir es auch sonst schon nicht tun, an Weihnachten folgen wir dem Ruf der Glocken. Wir gehen in die Christvesper und hören auf die älteste Geschichte der Welt. „Es begab sich aber zu der Zeit, dass ein Gebot des Kaisers Augustus ausging“. Herrlich. 

An keinem anderen Tag im Jahr sind die Kirchen in Deutschland voller als am 24. Dezember. Selbst der Heide verirrt sich hierher, weil man es eben so tut und weil es doch zu unserer Tradition gehört.

Advent heißt: Aus Heidenangst wird Christusfreude.

Ich wünsche dir, dass mit jedem Tag des Advents deine Freude auf das, was da kommen soll, und mag, stärker wird und das du dich darauf besinnst, was Weihnachten wirklich ist. Es nicht das blinde und berauschte Beschenken, es ist das Wissen darum, dass es da ein Licht aus der Heimat gibt, dass wir Hoffnung haben können und dass Gott uns seinen Sohn schickt.

Weihnachten ist so groß, dass selbst der Heide seine Angst verliert und eine Christusfreude verspürt. Darum mach dich frei und denke an die Engel, die den Hirten auf dem Felde erscheinen: „Fürchtet euch nicht“ sagen sie und sie finden damit die vielleicht schönsten Worte in dieser so schmerzhaften Zeit.

Egal ob du glaubst oder nicht, unser Leben ist voller Sorge, Kummer und Trauer, aber Weihnachten, das ist Hoffnung, Licht und Liebe, darum denke immer daran. 

Advent heißt: Aus Heidenangst wird Christusfreude.

 

 

4. Dezember 2021

Ein Schein aus der Heimat

Der heutige Artikel beginnt mit einer kurzen Frage. Sie lautet:

„Was bedeuten Advent und Weihnachten für dich?“

Denke für einen kurzen Moment einmal darüber nach.

Die Vorweihnachtszeit und das Christfest, ein jeder Mensch erlebt diese Dinge anders und so gibt es auch keine einheitliche Antwort auf diese doch eigentlich ganz einfache Frage!

Wenn du ein Kind fragst, so wird es dir vermutlich sagen: „Der Advent, das ist die so furchtbar lange Zeit vom 1. Dezember bis Weihnachten“. Klar, denn es wartet auf die Geschenke.

Sprichst du dagegen mit einem Mitarbeiter aus der Gastronomie, so erklärt dir dieser sehr wahrscheinlich: „Der Dezember ist das reinste Chaos! Wir haben so viele Bestellungen und Gäste, wir wissen gar, nicht wo wir anfangen oder aufhören sollen. Im Januar sind wir alle reif für eine Kur“. Logisch, denn für ihn ist der letzte Monat des Jahres Stress, Hektik und Arbeit pur.

Ja und der Christ, der bringt gar Gott ins Spiel. Für ihn sind Advent und Weihnachten der Anfang von allem, das Warten auf den Messias und die Ankunft des Heilands.

Damit kann nur der- oder diejenige wiederum gar nichts anfangen, die auch in diesem Jahr wieder alleine ist, weil die eigene Verwandtschaft weit weg wohnt oder es sie im schlimmsten Falle gar nicht mehr gibt. Hier ist Weihnachten eine Zeit der Trauer und der bitteren Einsamkeit.

Was also sind dann nun Advent und Weihnachten?

Wie wir gesehen und gelesen haben, definiert das jeder Mensch für sich anders. Trotzdem, wenn wir uns alle auf das Wesentliche konzentrieren, nämlich den Geist, der von dieser so wunderbaren Zeit ausgeht, dann kommen wir ganz überraschend doch auf einen gemeinsamen Nenner.

Der Pastor Friedrich von Bodelschwingh hat hierfür eine wunderbare Definition gefunden. Er sagte:

„Advent und Weihnachten ist wie ein Schlüsselloch, durch das auf unseren dunklen Erdenweg ein Schein aus der Heimat fällt.“

Wie geht es dir damit? Kannst du das für dich annehmen?

„Advent und Weihnachten ist wie ein Schlüsselloch, durch das auf unseren dunklen Erdenweg ein Schein aus der Heimat fällt“.

Stell dir diese Aussage einmal bildlich vor. 

Du bist alleine in einem Raum. Möglicherweise bist du ein Kind, was schlafen soll, es aber nicht kann, denn in deinem Zimmer da ist es still, leise, kalt und finster. Du kannst deine Hand nicht vor Augen sehen und irgendwie ist das alles fast unheimlich. Aber dann, dann schaust zur Tür und auf das Schlüsselloch. Das Licht des Flures fällt durch dieses hindurch und weißt, da draußen, da ist wer, da sind die Menschen, die dich lieben und bist zuhause. In deinem Herzen ist dieses so wunderbare und große Gefühl der Heimat.

Selbst als Einsamer oder Einsame kannst du dieses fühlen, denn wenn du bereit bist, eine Kerze zu entzünden und im Radio die alten Lieder spielen zu lassen, die wir schon vor Jahren gemeinsam sangen und auf die Geschichte der Bibel zu hören, die unsere Vorfahren schon in dieser gelesen haben, dann ist das auch für dich, ein Moment, da das Licht der Vergangenheit dein Herz und deine Seele berühren. Von daher, mach dich bereit.

„Advent und Weihnachten ist wie ein Schlüsselloch, durch das auf unseren dunklen Erdenweg ein Schein aus der Heimat fällt.“


 

3. Dezember

Glückliche Mädchen

Heute habe ich mal wieder ein Zitat für dich. Es stammt von der großartigen und wunderbaren Schauspielerin Audrey Hepburn. Sie wurde am 4. Mai 1929 in England geboren und verstarb am 20. Januar 1993. Zu ihren größten Erfolgen gehörte der Film „Breakfast at Tiffany´s“ („Frühstück bei Tiffany“).

Ganz ohne Zweifel war Audrey Hepburn eine bildhübsche, hoch attraktive Frau. Hierzu passt auch ihr Zitat, dass da heißt:

„Ich glaube, dass glückliche Mädchen die schönsten Mädchen sind.“

Lass diese Worte kurz einmal auf dich wirken. 
Was denkst du über sie? Was lösen sie in dir aus?

„Ich glaube, dass glückliche Mädchen die schönsten Mädchen sind“.

Geht es dir vielleicht so wie mir? Überlegst auch du in diesem Moment, ob die gute Audrey hier nicht möglicherweise die beiden Adjektive miteinander vertauscht hat? Ich meine, seien wir mal ehrlich, wechseln wir sie gegeneinander aus, dann macht der Satz doch noch viel mehr Sinn, oder nicht?

„Ich glaube, dass schöne Mädchen die glücklichsten Mädchen sind“.

Ja! Das klingt gut und das ist logisch.

Schöne Menschen haben ins in der Regel leichter und wesentlich einfacher im Leben. Nur darum geht es hier gar nicht und die Hollywoodikone hat natürlich auch in Wahrheit nichts verwechselt. Sie meint den Satz genauso, wie sie ihn gesagt hat.

„Ich glaube, dass glückliche Mädchen die schönsten Mädchen sind“.

Übertrage dieses Zitat einfach mal auf dich, auch wenn du kein Mädchen bist. Was ist seine Aussage? Was soll es bedeuten?

Audrey Hepburn sagt hier nichts anderes als: „Wenn du dich glücklich fühlst, dann wirst du schön sein“. Und das stimmt. Menschen die ein negatives Charisma ausstrahlen, die nicht lachen können, die alle und jedes in ihrem Leben verfluchen, die erleben und empfinden wir als schwierig. Es sind jene Zeitgenossen, die sich ihr eigenes Dasein schwer machen, weil sie mit sich und ihrer eigenen Rolle in diesem nicht zufrieden sind.

Du kannst das auf dich übertragen, und einen Lehrsatz für dich selbst daraus machen. Der erste Schritt zu einer natürlichen Schönheit ist das eigene Glück. Heißt: Schau darauf, dass du zufrieden bist, dass du glücklich bist, und du wirst merken, die andere Menschen werden auf dich zugehen, denn sie finden dich so wie du bist schön!

Man kann das auch noch weiterspinnen. Wenn Glück die Basis für die eigene Schönheit ist, dann kann jeder Mensch schön sein, denn Glück haben und erleben wir alle, wir müssen es nur für uns als solches auch sehen und annehmen. Das können wir aber oft nicht, denn wir sind mit unseren Gedanken und mit all unserem Tun nur bei der Zufriedenheit der anderen. Uns geht es gut, wenn unsere Kinder, Partner, Eltern, Freunde und Bekannte glücklich sind. Doch das ist falsch, denn so wird aus dem Bestreben, andere glücklich machen zu wollen, ja sogar machen zu müssen, schnell ein Fluch, den wir selbst nicht händeln und beherrschen können.

Nein! Das Glück unserer Lieben, es beginnt damit, dass wir selbst strahlen und mit uns zufrieden sind. Das hat nichts mit Egoismus und nichts mit mangelnder Nächstenliebe zu tun, ganz im Gegenteil.

Und wir können das in der Praxis wirklich auch so sehen, wenn nämlich eine gute Freundin oder ein Teil der Familie uns sagt: „Wow, das war ein toller Abend. Du warst so glücklich, deine Laune und deine Stimmung war wirklich wunderbar“. Von daher vergesse nie, was Audrey Hepburn gesagt hat:

„Ich glaube, die glücklichsten Mädchen sind die schönsten“. Achte auf deine Mitmenschen, liebe sie mit deinen Herzen aber vergesse dabei nie, deine eigenen Wünsche und Bedürfnisse, denn nur wenn du glücklich bist, dann bist du schön und Schönheit ist etwas, was man sehen und fühlen kann, besonders dann, wenn sie natürlich ist. Das Glück deiner Mitmenschen, es beginnt mit deiner eigenen Schönheit.

 

 

2. Dezember 2021

Mein Heimathaven

Heute ist der 2. Dezember. Weihnachten kommt mit immer größeren Schritten näher. Es dauert nicht mehr lange und wir stellen den Tannenbaum auf, hören die älteste Geschichte der Welt und erinnern uns das größte Wunder aller Zeiten.

Wie geht es dir damit? 

Kannst du die sinnliche Stimmung des Advents auf dich übertragen und dich von ihr berühren lassen oder bist du schon mitten im Stress, geplagt von der Frage: „Wo soll ich in diesem Jahr eigentlich feiern?“.

Vor einigen Wochen war ich wieder einmal zu Gast in Bremerhaven. Ich besuchte dort meine Mutter und sie überreichte mir völlig überraschend ein kleines Präsent. Es war ein quadratischer Kasten und in dessen Innerem befand sich ein Herz mit einer weißen Aufschrift. Sie lautete:

„Zuhause ist, wo die Liebe wohnt, Erinnerungen geboren wurden, Freunde immer willkommen sind und jederzeit ein Lächeln auf dich wartet.“

Lass diese Worte einfach mal auf dich wirken.

„Zuhause ist, wo die Liebe wohnt, Erinnerungen geboren wurden, Freunde immer willkommen sind und jederzeit ein Lächeln auf dich wartet.“

Merkst du, wie viel Emotionen in ihnen stecken? 
Es gibt keine schönere und bessere Beschreibung für ein Zuhause als jene auf diesem Herzen.

Daheim bist du da, wo die Liebe wohnt, wo man dich ehrt, dich wertschätzt und man dir mit Dankbarkeit begegnet, wo man dich so akzeptiert und nimmt, so wie du bist, mit all deinen Stärken und Schwächen.

Daheim ist, wo Erinnerungen geboren wurden, wo du gerne zurückschaust auf das, was einmal war, wo vor deinem geistigen Auge Bilder erscheinen, die du nie vergessen hast und die du auch niemals wieder vergessen wirst, weil sie so unendlich schön waren und sie es auch noch immer sind.

Daheim ist, wo Freunde immer willkommen sind, wo Menschen nicht schlechter oder besser sind, wo es nicht darum geht, einander im Wettstreit zu begegnen, sondern mit Herzlichkeit und Nächstenliebe.

Daheim ist, da wo jederzeit ein Lächeln auf dich wartet, man dir zeigt, dass du willkommen bist, das man dich liebt und braucht.

Du überlegst dir, wo du in diesem Jahr Weihnachten feiern sollst? Die Antwort ist ganz einfach: Folge deinem Herzen und sei dort, wo du daheim bist, ganz egal bei wem oder wo das ist.

Für mich ist es in Bremerhaven, bei meiner Mutter und in meinem Heimathafen. Das Herz allerdings, es hängt heute bei mir in der Küche, 300 Kilometer weit entfernt und auch hier gilt das, was auf ihm geschrieben steht.

Heimat ist kein Ort! Zuhause ist kein geographischer Punkt. Es ist das, was du im Herzen trägst und dort, wo du dich wohlfühlst.

Freude dich auf Weihnachten zuhause.



 

1. Dezember 2021

Zwei Perspektiven

Heute soll es wieder einmal um Perspektiven gehen und darum, mit welchen Augen wir unser Leben betrachten. Wenn wir unzufrieden sind, hilft es oft schon, einfach mal die eigene Sichtweise zu verändern und die eigene Position neu zu überdenken. 

Hierzu möchte ich dir gerne eine kleine Geschichte von meiner Oma erzählen.

Meine Großmutter wohnte wie meine Eltern auch in Bremerhaven. Sie fühlte sich sehr wohl hier, besuchte sonntäglich die Baptistengemeinde und war dort sehr angesehen. Ihre Familie allerdings war über das ganze Land verstreut. Ihr Sohn wohnte in Bremen, die eine weitere Tochter in Saarbrücken, die andere in Lörrach. Sich einfach mal sehen und auf einen Kaffee treffen, es war unmöglich bzw. meiner Mutter und ihrem Bruder vorbehalten.

Auch meine Oma war kein Einzelkind. Im Gegenteil, sie hatte viele Geschwister, die ebenfalls überall in Deutschland zu finden waren. Einer ihrer geliebten Brüder wohnte gar in Thüringen, genauer in einer kleinen Stadt namens Eisenberg, zwischen Gera und Jena. Heute wäre es kein Problem, sich einfach mal in den Zug oder das Auto zu setzen, und dort hinzufahren, aber damals?

Deutschland war ein geteiltes Land und mein Großonkel, er war mit seiner Familie gefangen hinter einer großen und massiven Mauer, bewacht von bewaffneten Soldaten, die nicht zögerten, im Ernstfall auch wirklich zu schießen. Es war selten, dass ich Onkel Fritz, so hieß er, in Bremerhaven sah. Ausreisen durfte er nur, zu besonderen Anlässen, beispielsweise wenn meine Oma Geburtstag hatte.

Auch das Telefonnetz war noch lange nicht das, was heute ist, und so kommunizierten meine Großmutter und er auf dem Postweg miteinander. Geplagt von einer gewissen Einsamkeit und geleitet von einer großen Portion „Melancholie“ schrieb meine Oma ihrem Bruder: „Das Wetter in Bremerhaven ist schon seit Tagen furchtbar. Es ist grau und regnet. Man kann nicht einmal an den Deich gehen“. Ihr Bruder las dies und antwortete ihr darauf wie folgt: „Liebe Gretel, schimpfe nicht über das Wetter. Selbst bei Regen, würde ich vor Freude weinen, wenn ich meinen geliebten Deich und dich endlich wiedersehen könnte“.

Zwei Menschen. Sie sprechen beide von demselben und sehen doch die gleiche Welt mit ganz anderen Augen. Mich bewegt es jedes Mal wenn ich an diese Zeilen von einst denke und sie sind ein guter Wegweiser für uns und unser eigenes Leben. Wenn wir alles nur noch grau, verregnet und als furchtbar empfinden, hilft es uns, einfach mal darauf zu schauen, wie andere Menschen unsere Situation betrachten und es schadet nicht, wenn diese etwas weiter weg sind und die Dinge mit einem gewissen Abstand beurteilen.

Vieles im Leben ist eine Frage der Perspektive. Ich wünsche dir einen schönen Tag!

 

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